Schau nicht weg,
frag nach!
Münchner*innen zeigen Haltung gegen
sexistische Gewalt und Diskriminierung.
Schau nicht weg, frag nach!
Wir alle kennen Situationen, in denen wir mitbekommen, dass etwas passiert, was nicht in Ordnung ist. Manchmal sind wir selbst dabei, wenn sexistische Witze in der Umkleide erzählt werden, wenn sexualisierte Kommentare über Kolleg*innen gemacht werden, wenn ein Lehrer den kurzen Rock einer Schülerin kommentiert, wenn bei einer Familienfeier transfeindliche Bemerkungen gemacht werden, wenn auf einer Party frauenfeindliche Musik gespielt wird. Manchmal sehen wir auch, dass jemand sexuell belästigt oder sexistisch diskriminiert wird. Und manchmal haben wir das Gefühl oder den Verdacht, dass jemand Hilfe braucht. Wenn zum Beispiel eine Freundin erzählt, wie ihr Partner sie kontrolliert, wenn ein Kind Angst vor einer Person hat, wenn die Nachbarin für ihre Verletzungen immer neue Erklärungen findet.
Oft sind wir in solchen Situationen überfordert und wissen nicht, was wir tun sollen oder wir fühlen uns einfach unwohl und sind verunsichert. Es ist in Ordnung, sich überfordert und verunsichert zu fühlen. Nicht in Ordnung ist, einfach mitzumachen oder wegzuschauen. Wir müssen nicht schlagfertig sein, um reagieren zu können, wenn wir sexualisierte Gewalt und sexistische Diskriminierung beobachten oder vermuten.
Eine einfache Möglichkeit, die eigene Haltung deutlich zu machen, ist zu schildern, was wir gerade beobachtet haben. Wenn es eine Situation ist, in der die diskriminierte oder verletzte Person anwesend ist, können wir sie fragen, wie es ihr geht und ob sie etwas braucht. Nachzufragen ist grundsätzlich eine gute Idee, wenn wir Diskriminierung wahrnehmen oder Gewalt vermuten. Wenn wir in einer Situation überfordert waren, gibt es oft auch in Nachhinein eine Gelegenheit das zu sagen, nachzufragen und die eigene Haltung deutlich zu machen. Beim Verdacht auf häusliche Gewalt oder sexualisierte Gewalt gibt es immer die Möglichkeit sich professionell beraten zu lassen. Geeignete Beratungsstellen finden sich hier.
Schau nicht weg, frag nach! Es ist Aufgabe von uns allen die Welt zu verändern und so zu gestalten, dass wir alle gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei von Gewalt leben können.